Der Charaktervogel des Graswarders traf mehr als pünktlich im Naturschutzgebiet ein, nämlich schon um den 10. März. Deshalb aber auf ein früheres Brutgeschäft zu schließen, hat sich nicht ergeben. Die ersten Eier wurden ca. 6 Tage später als sonst üblich gelegt. Im Gegensatz zur stets mit einem Elektrozaun geschützten Kolonie südlich des Naturzentrums begann die Legetätigkeit im Osten des NSG noch einmal über eine Woche später. Der Grund dafür mag in dem “gesicherten”..
Brutareal liegen. Zur Enttäuschung aller Beobachter lag die Anzahl der Rückkehrer aus den Überwinterungsgebieten bei der Sturmmöwen nur noch bei etwa der Hälfte des Vorjahresbestandes. Statt 1200 im Jahr 2008 zählten wir nur noch ca. 500 Paare. Wohin diese ausgebliebenen Bestände gezogen sind, wird wohl erst die abschließende Statistik aller Schutzgebiete in Schleswig-Holstein ergeben. Darüber hinaus erlitten die Kolonien im Laufe der Saison erhebliche Verluste durch Eierräuber aus der Luft. Neben Rabenkrähen und Elstern (in der Anfangsphase) griffen vermehrt die Silbermöwe und auch die Sturmmöwe in die Bestände ein. Durch die anhaltende Trockenheit in den Monaten April und Mai gab es offensichtlich einen extremen Nahrungsmangel. Auffallend waren in diesem Jahr jedoch die vermehrten Übergriffe unter den Sturmmöwen, die nur darauf warteten, dass ein Sturmmöwengelege einmal ohne “Aufsicht” blieb. Weitere Verluste stellten sich nach einem Sturmhochwasser Anfang Juni ein, die möglicherweise noch durch Nachgelege ausgeglichen werden können. Auffallend ist bei diesen Eiern ihre erheblich geringere Größe.
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