Auf den ersten Blick scheint der Schnee alles Leben im Naturschutzgebiet unter einer weißen Decke begraben zu haben. Eine ungewöhnliche Situation, wie sie seit der Jahreswende von 1978/79 bisher nicht wieder eintrat. Zwar nimmt der Artenreichtum und die Anzahl der Tauchenten auf den umgebenden und offenen Wasserflächen zu, doch die bis Mitt Dezember im NSG rastenden bis zu 1000 Graugänse, ca. 800 Pfeifenten und Stockenten haben Heiligenhafen hinter sich..
gelassen. Mit einem Wort: Winterflucht. Die beliebten Salzwiesenpflanzen sind zwar unter einer ca. 20 cm hohen Schneedecke kaum noch erreichbar für Entenvögel, doch Kaninchen machen das Beste daraus. Sie graben Gänge in den Schnee, fressen “unterirdisch” nach Gräsern oder nagen die Rinde von Büschen und Sträuchern ab, nachdem sie sich über “Lüftlöcher” ans Tageslicht begeben. Interessant ist dabei, dass sie dies nicht über die sonst vorhandenen Zugänge zu ihren “Burgen” vollziehen. Die bleiben geschlossen. Ein Grund mag darin zu suchen sein, dass die Kaninchen damit ein Eindringen der Kälte in ihre verzweigten Bauten vermindern können. Unseren “Biotopmanagern”, den Galloways, scheint die Schneedecke und der bissige, kalte Wind kaum etwas auszumachen. Ihnen wird tagtäglich ein freier Zugang zum “Wasserhahn” bereitet, was sie dankbar zur Kenntnis nehmen. Sie haben in diesen Tagen zum Teil sogar zaghaft ihren Hunger mit Salzbinsen gestillt Ein sichtbarer Erfolg bei der Reduzierung dieser Pflanzenart lässt sich jedoch noch nicht feststellen. Ein besonders attraktives Erlebnis bieten zur Zeit die Seeadler. Bis zu fünf dieser mächtigen Greifvögel suchen die Südküste des Graswarders ständig nach schwachen Wasservögeln ab. Häufiger als sonst haben sie Erfolg. Anspruch auf die Beute erheben aber auch Rabenvögeln, die sie ständig begleiten. Auf dem Foto sitzen zwei Seeadler auf dem Ortmühlener Strandwall.
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