Zum erstenmal seit fast 20 Jahren konnten wieder Zwergseeschwalben auf dem Graswarder unter der Aufsicht von Dr. Behmann und seinem Assistenten Jens-Werner Dettmann beringt werden. Mit mehr als 25 Paaren bildete die kleinste unserer Seeschwalbenarten in diesem Jahr eine stabile Kolonie, die trotz anfänglicher Unbilden (Unwetter und Nahrungsmangel) eine Reihe gut entwickelter Jungtiere hervorbrachte (siehe Bilder). Das NSG Graswarder verfügt..
damit über die zweitgrößte Kolonie an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste und wird nur noch von der Kolonie am Lenster Strand bei Grömitz mit 51 Paaren übertroffen. Dort wird den Zergseeschwalben seit gut 20 Jahren ein besonderer Schutz zu teil, denn ihr Brutareal wird unter Aufsicht der NABU-Gruppe Lenster-Strand seit Anfang an durch einen 1,5 Meter hoher Maschendrahtzaun geschützt. Füchsen und Mardern ist darüber hinaus noch der Zugang durch einen E-Zaun versperrt. Auf dem Graswarder reichte eine Sicherung mit 4 parallel über dem Kiesboden verlaufenen E-Litzen im Abstand von 10 cm aus, um Bodenprädatoren abzuhalten. Außerdem spielt die in den letzten Jahren erfolgreiche jagdliche Bekämpfung eine gewichtige Rolle, denn im Jahr 2010 hat bisher kein Fuchs in den Bestand der Seevögel eingegriffen. Kummer bereiteten den Zwergseeschwalben dennoch Silbermöven, die zwar vom Eier- und Jungtierklau abgehalten werden konnten, dennoch aber der kleinsten Seeschwalbenart durch ständige Attacken viel Kraft und Zeit zur Verteidigung ihrer Kolonie abverlangten. Zeit, die ihnen bei der Nahrungssuche fehlte. Darüber hinaus machte den Seeschwalben die enorme Hitze zu schaffen, da der Strandwallriegel an dieser Stelle ohne jeglichen Bewuchs ist. Die Hitze über dem Boden erreichte bis zu 50 Grad. Im nächsten Jahr werden daher zur Unterstützung bei der Jungenaufzucht kleine Überdachungen angeboten, um ihnen Schutz vor der Hitze , gleichzeitig aber auch Schutz vor Prädatoren aus der Luft anzubieten. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die Zwergseeschwalben auch im kommenden Jahr dieses Areal annehmen und die angebotenen Hilfen durch einen noch größeren Bestand belohnen.
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