Der Herbstzug bei den Graugänsen hat mehr als 2700 Individuen nach Heiligenhafen in die Eichholzniederung und auf den Graswarder getrieben. Eine solch imposante Anzahl von Gänsen konnten wir bisher noch nie hier nachweisen. Eiweißreiche Nahrung in den Salzwiesen in beiden Lebensräumen hat sie wohl magisch angezogen, wohl auch das Ergebnis eines gutes Managements mit Rindern. Die rastenden Graugänse nutzen aber auch die..
weiträumigen Ackerflächen im Westen hinter dem Ferienzentrum und im Süden hinter dem Radarturmes von Klausdorf.
So richtig aufmerksam wird der Besucher des NSG Graswarder regelmäßig, wenn Seeadler aus Siggen oder Seegalendorf einfliegen und auf Beutefang gehen. Eine geschlagene Graugans ist nicht nur ein guter “Braten”, er reicht meisten auch für zwei Tage, so dass der Beobachter auch einen Tag später noch das Rupfen am Kadaver erleben kann. Immer dann, wenn die Luft über dem Naturschutzgebiet voller Gänse hängt, kann man davon ausgehen, dass der Seeadler im Gebiet jagt. Sobald er aber wieder auf dem Boden sitzt, beruhigen sich die Vögel und gehen ihren Fressneigungen nach. Wenn zur Dämmerung die Graugänse aus dem Westen in großen Flügen einfallen, hat das in der Regel einen anderen Grund. Dann haben nämlich Jäger ihre “Liebe” zu den Vögeln entdeckt, so dass die Gänse fluchartig diese Äcker verlassen und zum Graswarder fliegen. Dort sind sie vor Nachstellungen durch Jäger sicher. Das wissen sie ganz genau.
Ende September wird ein Großteil der Graugänse den Graswarder schon wieder verlassen haben und über Belgien und Frankreich in die großen Deltagebiete von Südspanien abgereist sein.
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