Eis und Schnee bedecken wieder einmal Graswarder und Binnensee und haben die hier noch im im Januar rastenden Wasservögel wieder zurückkehren lassen. Jetzt mischen sich aber ganz andere wohlklingende Töne unter die Vielzahl der Stimmen von Enten, Sägern, Gänsen und Höckerschwänen. Eingeweihte wissen schon, von wem ich rede. Es sind Singschwäne, die sich mit ihren weithin hörbaren glockenartig klingenden Rufen Gehör verschaffen. Eigentlich sind sie..
schon auf ihrem Weg in ihre nordischen Brutgebiete. Die eisigen Temperaturen haben die Singschwäne auf dem Binnensee noch einen kurzen Zwischenstopp einlegen lassen und dort künden sie mit ihren weithin hörbaren Gesänge den nahenden Frühling schon einmal an. Mehr als 40 Individuen zeigen an der offenen Furt am Brückendurchlass ihr imposantes Balzverhalten und erfreuen die Heiligenhafener auch nachts mit ihren Gesängen. Sie unterscheiden sich von den bekannten Höckerschwänen mit ihrem blendend weißen Gefieder durch den gelb-schwarz gemusterten Schnabel, der ihnen den heute nicht mehr üblichen Namen “Gelbschnabelschwan” eintrug. Der gerade gehaltene Hals ist ein weiteres Merkmal, durch das sie sich gut vom Höckerschwänen unterscheiden. Wer sie in den nächsten Tagen aber aus so einer kurzen Distanz noch beobachten möchte, muss sich sputen. Die Außentemperaturen steigen, so dass sich die Singschwäne schon bald auf die Rapsfelder in Ostholstein verteilen werden, um ihren Nahrungshunger zu stillen. Im März verlassen sie uns in Richtung Schweden, Finnland, schwerpunktmäßig aber nach Sibirien.
Eine weitere Besonderheit sind die eingefallenen Bergenten, die sich seit Jahren zum erstenmal in größerer Zahl am Brückendurchlass sehen lassen. Diese Entenart fällt auf den ersten Blick im Gewühl der mehr als Tausend Reiherenten zunächt gar nicht auf. Da muss der Betrachter schon etwas genauer hinsehen, um sie an ihrer hellen Flügeloberdecke zu entdecken. Zwischen Berg- und Reiherenten fällt noch eine weitere Entenart auf, die nur im Winter hier in Heiligenhafen überwintern, die Pfeifenten. Ihr besonderes Kennzeichen sind die pfeifenden Töne. Richtig aktiv und hörbar sind sie erst in den Abendstunden. Es lohnt sich also, wieder einmal einen Spaziergang um den Binnensee zu machen.
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