Dreister geht es wohl nicht mehr. Heute Nacht (vom 8. auf den 9. Mai) wurden unsere Naturschutzwarte gegen 23.15 Uhr von den Schreien der Sturmmöven in der Kolonie südlich des Naturzentrum alamiert. Dann ist es stockdunkel und zu der Zeit ruhen die ca. 350 Paare der Sturmmöwen. Zunächst vermuteten sie, dass der Lärm durch das Eindringen vom Fuchs oder Marder verursacht wurde. Da die Kolonie jedoch durch einen E-Zaun gesichert wird, war davon nicht wirklich auszugehen. Daher leuchten..
die Naturschutzwarte die Kolonie mit einem starken Scheinwerfe ab, um dieUnruhestifter auszumachen. Zunächst erkannten sie nur schemenhaft das Aufleuchten von Lichtpunkten in der Kolonie. Schnell wurde aber deutlich, dass hier ein Mensch nach Eiern suchte. Die “ausgeleuchtete” Person fühlte sich offensichtlich erkannt und flüchtete in die Dunkelheit. Nach diesem Übergriff werden die Mitarbeiter des NABU leider auch nachts noch zu Kontrollgängen gezwungen, was ihnen eigentlich gar nicht zuzumuten ist. Die Schutzarbeit und die täglich stattfindenden naturkundlichen Führungen binden die Naturschutzwarte schon jetzt mehr als acht Stunden am Tag. Der NABU erstattete Anzeige gegen Unbekannt und hofft, dass er nicht nur von der Polizei Unterstützung erhält, sondern auch Hinweise aus der Bevölkerung bekommt. Das Rauben von Sturmmöweneiern fällt unter den Tatbestand der Wildieberei und kann mit hohen Geldstrafen bzw. Gefängnis geahndet werden. Nach ersten Zählungen in den Brutkolonien im Osten des Graswarders lässt sich darüber hinaus jetzt schonerkennen, dass der Bestand dort abgenommen hat. Dies ist mit Sicherheit auf den Gelegeraub der vergangenen Jahre zurückzuführen, als sogar hochbebrütete Eier (vermutlich von Asiaten) abgeräumt wurden. Wenn das so weitergeht, wird sich der eigentliche Charaktervogel des Graswarders in naher Zukunft aus dem Naturschutzgebiet verabschieden. Die Presse wurde von dem Vorfall unterrichtet.
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