Eine Ära geht zu Ende

Zäune sind eigentlich eine schlechte Lösung bei der Bewältigung von Artenschutzproblemen in Naturschutz-gebieten. Dennoch versuchte der NABU ab 1998 nach dem Vorbild des RSPB durch mobile E-Zäune den Rückgang der Küstenvögel auf dem Graswarder zu verhindern bzw. aufzuhalten. Dazu wurden einzelne Kolonien (Sturmmöwen, See-schwalben, Säbelschnäbler) im Frühjahr vor der Brutsaison jeweils mit 5 adrigen Litzenzäunen eingezäunt und damit vor allem vor Prädatoren wie dem Fuchs gesichert. Anfänglich mit recht gutem Erfolg. Aber nachdem die Elektrogeber immer wieder auch durch menschliche Eingriffe zerstört wurden, blieben die erhofften Erfolge aus. Wie wir aus Gesprächen mit Jägern entnehmen konnten, hatte der Bestand an Füchsen in der freien Landschaft darüber hinaus in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen und den Graswarder mit seinen Küstenvögeln als wahre Nahrungsoase entdeckt. Der Druck von außen nahm zu, andere Prädatoren wie Marder und Igel kamen hinzu. Letztlich blieb der Nachwuchs bei den Küstenvögeln ganz aus. 2018 hatten nur noch 9 Paare der Graugänse Bruterfolg.

 

Diesem Zustand soll nun ein stabiler Gitterzaun entgegen wirken. Die Maßnahme selbst wird Ende August in Angriff genommen und beginnt mit der Einzäunung einer Fläche südlich des Naturzentrums. Mitte November wird der Querzaun hinter dem Beobachtungsturm errichtet.

Voraussetzung für die Baumaßnahmen war in diesen Tagen daher die Beseitigung der mobilen E-Zäune auf einer Länge von ca. 800 Metern incl. der Folie, die den Aufwuchs von Pflanzen verhindern sollte. Eine schweißtreibende Arbeit für die ehrenamtlichen Mitarbeiter des NABU, Muskelkater mit einbezogen. Mein Dank gilt Hanne, Heike, Nico, Michael und Gerd.

 

 

Text und Fotos: Klaus Dürkop