Nun sind sie schon wieder auf dem Zug nach Süden, die Mehl- und Rauchschwalben, die ihre Nester an unseren Häusern, in Ställen und Garagen bauen. Selten sind sie geworden, diese kleinen Flugkünstler. Ihr Lebensraum ist zunehmend bedroht, nicht nur durch die fortschreitende Versiegelung und Drainierung unserer Landschaft. Das Insektensterben erschwert ihre Nahrungssuche und in unserer auf Sauberkeit und Ordnung gedrillten Gesellschaft werden Schwalbennester am Haus oft nicht geduldet. Obwohl das Abschlagen von Schwalbennestern verboten ist und mit Geldbußen belegt wird, ist es leider ein Phänomen, das man häufig beobachten kann.
Doch es gibt auch gute Nachrichten. In der vergangenen Woche zeichnete der NABU-Heiligenhafen sechs Familien mit der Plakette „schwalbenfreundliches Haus“ aus. Hier sind Schwalben willkommen. Der gefürchtete Dreck, den die kleinen Vögel ohne Frage machen, wird mit kleinen Brettchen abgehalten, die bei Bedarf unter den Nestern angebracht werden. Das Ehepaar Ratz aus Neukirchen legt sogar einen alten Teppich in ihrem Gartenhäuschen aus, der anschließend entsorgt wird. Frau Roziski und Tochter in Goddersdorf haben noch zusätzliche Nisthilfen anbringen lassen, die alle beflogen sind und das Ehepaar Hus erlaubt ihren Schwalben, direkt über einem schmalen Durchgang zum Garten zu brüten. Im Frühjahr warten alle sehnsüchtig auf die Ankunft der Schwalben. Im Sommer beobachtet man mit großer Freude die Aufzucht und die Flugversuche der Jungen und im Spätsommer beobachtet man wehmütig ihren Abschied. Alle Familien sind sich einig: Schwalben bringen Glück!
Der NABU hofft, dass dieses Engagement Schule macht. Weitere Infos erhalten Interessierte bei Frau Julia Ehritt unter schwalben(at)nabu.de - für den Bereich Heiligenhafen und Umgebung auch bei Frau Eva Witt unter nabu(at)ostseesatt.de.