Die NABU-Gruppe Heiligenhafen hatte zum Müllsammeln im Naturschutzgebiet Graswarder aufgerufen. Diesem Aufruf waren am vergangenen Sonnabend ca. 60 Naturfreunde gefolgt. Es war kalt und windig und nur ab und zu wagte sich die Sonne heraus. Das schreckte aber niemanden ab. Mit Tüten, Handschuhen und Greifern ausgerüstet verteilte man sich schnell auf dem weitläufigen Gelände. Die Aktion erfolgte wie immer so früh im Jahr, weil die Brutsaison bereits Mitte März beginnt und die Vögel dann nicht mehr gestört werden dürfen. Viele Teilnehmer nahmen die besondere Gelegenheit wahr, bis zur Graswarderspitze zu wandern, ein absoluter Höhepunkt, weil das Gebiet sonst ganzjährig für Besucher gesperrt ist.
Müllsammeln im Naturschutzgebiet hat nicht nur einen optischen Grund. Besonders Kleinplastikteile sind für Seevögel gefährlich, wenn sie verschluckt werden. Außerdem trägt Abfall aus Kunststoff als späteres Mikroplastik in erheblichem Maß zur Verschmutzung der Meere bei. Glücklicherweise wurde nur wenig Müll gefunden.
Wie jedes Jahr gab es auch wieder „Funde des Tages“. Dieses Mal war es allerdings kein Abfall: Neben dem fast kompletten Gerippe eines Tümmlers fand eine Familie eine Flaschenpost mit Absender, aufgegeben im vergangenen August auf Fehmarn.
Nach zwei Stunden Arbeit landeten die Mülltüten auf dem Hänger des Treckers von Landwirt Höppner, der den gesammelten Abfall, wie jedes Jahr, zur Mülldeponie fährt. Auf dem NABU-Gelände stand für alle fleißigen Helfer ein kaltes Büffet bereit. Bei Hotdogs, Fischklopsen, Obst und Getränken tauschte man sich anschließend untereinander aus und freute sich über die gelungene Aktion, bei der Arbeit und Spaß eng miteinander verbunden waren.
Die Nabu-Gruppe bedankt sich ganz besonders bei den Sponsoren für das „kalte Büffet“: Inselbäcker Börke, Edeka, Famila, Fisch-Hütte Haasch, Rewe.
(Text Christiane Stephan, Photos Eva Witt, Marianne Altwicker)