Auch auf den Salzwiesen: Der Sommer ist da!

Wiesen-Alant mit Tagpfauenauge
Wiesen-Alant mit Tagpfauenauge
Strandaster
Strandaster
Strandflieder
Strandflieder

Im Sommer entwickelt sich eine neue Farbenpracht auf den Salzwiesen des Graswarders: Neben dem Strandflieder (Limonium vulgare) entfalten die Salzaster (Aster tripolium) und der Wiesen-Alant (Inula britannica) ihre Blütenpracht. Beide Pflanzenarten gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae), haben aber ihre eigene und sehr unterschiedliche ökologische Nische:

Während die Salzaster auf den häufig überfluteten Flächen der „Unteren Salzwiese“ nahe dem mittleren Wasserstand zwischen Andel-Rasen und Boddenbinse wächst und dort ab Juli zur Blüte kommt, gedeiht der Wiesen-Alant eher auf der seltener überfluteten „Oberen Salzwiese“ im Rotschwingel-Rasen.

Beide Pflanzen reagieren auch unterschiedlich auf die Beweidung durch junge Rinder, die für drei Wochen Ende Mai die Standorte der Pflanzen abgrasen: Die Salzaster ist für die Rinder ein gesuchter Leckerbissen und wird dadurch (leider) kurz gehalten. Sie kann sich deshalb nur zu kleinen Pflanzen mit kleinen Blütenständen entwickeln. Ihre übliche Wuchshöhe beträgt 15-150 cm, auf dem Graswarder bleibt es meist bei 20-30 cm.

Der Wiesen-Alant hingegen hat sich zur Beweidungszeit noch gar nicht aus seinem unterirdischen Wurzelstock herausgearbeitet. Sein Wachstum startet erst Ende Juni - nach der Beweidungszeit. Dann kann er sich prächtig entfalten und im Juli flächendeckend zu voller Blüte kommen und vielen Insekten Nahrung bieten.

Das ist eine besondere Freude, denn der Wiesen-Alant wird in der Roten Liste Schleswig-Holstein in Kategorie 3 geführt. Das heißt, er gilt als „gefährdet“. Sein Vorkommen ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen und er blüht heute nur noch an wenigen Standorten so üppig - wie auf dem Graswarder.

(Text  + Photos Christian Spickermann)