Schutz für gefährdete Pflanzenarten auf dem Graswarder

Rote Liste Schleswig-Holstein

Nicht nur die Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum), der Echte Sellerie (Apium graveolens) und der Wiesen-Alant (Inula britannica) stehen auf der Roten Liste Schleswig-Holsteins und verdienen unseren besonderen Schutz.

 

Auf dem Graswarder gedeiht auch das Strand-Tausendgüldenkraut (Centaurium littorale), das in der Roten Liste in Kategorie 3 geführt wird. Es ist in Schleswig-Holstein nur noch selten zu finden und wächst fast ausschließlich auf salzhaltigen Böden in grasigen Dünenbereichen. Derart geeignete Standorte wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer weniger, damit ist auch die Verbreitung des Strand-Tausendgüldenkrauts immer weiter zurückgegangen. Dabei erfreut die etwa 20 cm kleine Pflanze von Juli bis September durch wunderschöne 5-zählige purpurfarbene Blüten

Noch stärker bedroht ist der Gezähnte Steinklee, genannt auch Salz-Steinklee (Melilotus dentatus), der in der Roten Liste in Kategorie 2 geführt wird. Das bedeutet, dass er in Schleswig-Holstein „stark gefährdet“ ist und nur noch sehr selten vorkommt. Auch diese Pflanzenart bevorzugt salzhaltige Böden. Der Steinklee wird bis zu 1 m groß und ist leicht an seinen etwa 10 cm langen Blütenständen mit bis zu 70 leuchtend-gelben Schmetterlingsblüten zu erkennen. Eine ganz sichere Bestimmung der Art ist aber trotzdem schwierig, denn der Salz-Steinklee hat eine „Zwillingsart“. Er ähnelt wie ein Ei dem anderen in Gesamtwuchs und Blütenbild dem Echten Steinklee (Melilotus officinalis), der auch auf dem Graswarder vorkommt, aber nicht auf der Roten Liste steht. Der deutlichste Unterschied zwischen den  beiden Arten findet sich an den Blatträndern: Während die Fiederblättchen beim Echten Steinklee 6-13 Paar Seitennerven haben, sind es beim Salz-Steinklee 18-22 Paar, jeweils mit dichtstehenden Zähnchen besetzt - deshalb „dentatus“. Auf den ersten Blick ist dieser Unterschied kaum zu erkennen, aber er ist wichtig, um den Schutz des selteneren Salz-Steinklees zu sichern.

(Text und Photos Christian Spickermann)