Willkommen im NSG Graswarder! Wie in einem schwarzes Band versammenl sich nachmittags im Osten und Süden der Nehrung tagtäglich bis zu 850 Exemplare der “Schwarzen Gesellen” am Ende der Strandwallhaken. Anlaß dazu sind die Heringsschwärme, die stets Ende September an die Küsten von Heiligenhafen vordringen. Tags über verlieren sich die Kormorane noch auf offener See, um dann aber spätestens ab 16.00 Uhr geballt und mit vollem Kropf zum Graswarder zurückzukehren. Hier finden sie einen sicheren..
Mit Windstärken von 8-9 tobte der erste Herbststurm über dem Graswarder. Nicht wie sonst üblich aus Nord-West, sondern aus Richtung Süd-West. Die Wassermassen “entschwanden” also in Richtung Finnischer und Bottnischer Meerbusen. Unter diesem Einfluss verbreiterte sich die Strandzone vor den Reetdachhäusern zusehends, die Sandflächen trockneten schnell ab und ließen den Winden freies Spiel. Schleier von freifliegenden Sandkörnern wurden Richtung Osten zur Graswarderspitze verdriftet. Weh dem,..
Sie sind seit Jahrtausenden vielgeliebte Kulturfolger und auch am Naturzentrum des NABU nicht mehr wegzudenken. Die weit überragenden Holzdächer bieten mit ihren halbdunklen Überhängen wohl optimale Brutmöglichkeiten. Bis zu sieben Paare siedeln sich Jahr für Jahr um das Blockhaus an. Schon morgens leisten sie den Naturschutzwarten auf der Veranda Gesellschaft, schauen ihnen beim Frühstück aus einer Entfernung von weniger als 1,5 Metern von der Brüstung zu oder schmettern lauthals ihre..
Momentar sind Millionen von Distelfaltern in Deutschland eingefallen, soviele wie seit 50 Jahren nicht mehr. Forscher wie Naturfreunde staunen über dieses Jahrhundertphänomen. Bekannt ist zwar, dass dieser Falter alljährlich im Frühjahr von Nordafrika nach Mitteleuropa wandert, doch dieser massenhafte Auftritt ist ungewöhnlich. Im Mai fielen sie in zunächst in größerer Anzahl nur in Süddeutschland auf, jetzt sind sie auch in Norddeuschland zu Tausenden zu beobachten. Distelfalter gehören zu den aktivsten..
Damit hatten wir nicht mehr gerechnet. Nachdem nämlich Anfang Juni ein Sturmhochwasser das Gelge der Höckerschwanfamilie südlich des Naturzentrums mehrere Stunden überflutet hatte, schlüpften dennoch am 15. Juli noch zwei Küken. Das Weibchen musste also nach dem Hochwasser noch einmal nachgelegt haben, denn vom 1. Gelege waren mehrere Eier fortgespült worden. Die”verbliebenen” Eier hielten wir also..
Schon gut eine Woche verbreitet der gelbe Blütenschleier des Echten Labkrautes einen angenehmen honigartigen Duft auf dem Graswarder. Diese filigrane Sommerpflanze mit ihren winzigen, in Rispen stehenden Blüten wächst hier flächig auf den Kuppen der Strandwälle, also auf sandigem und trockenem Untergrund. Im frischen Kraut wurde ein Enzym nachgewiesen, das – wie Labenzym aus dem Kälbermagen – Milch zur Gerinnung bringt. Galium verum enhält u.a. Gerbstoffe sowie in Spuren ätherische Öle. In der Pharmakologie untersuchte man die blutdrucksenkende Wirkung vom Labkraut.
Der Charaktervogel des Graswarders traf mehr als pünktlich im Naturschutzgebiet ein, nämlich schon um den 10. März. Deshalb aber auf ein früheres Brutgeschäft zu schließen, hat sich nicht ergeben. Die ersten Eier wurden ca. 6 Tage später als sonst üblich gelegt. Im Gegensatz zur stets mit einem Elektrozaun geschützten Kolonie südlich des Naturzentrums begann die Legetätigkeit im Osten des NSG noch einmal über eine Woche später. Der Grund dafür mag in dem “gesicherten”..
Man kann sich soviel Mühe geben wie man will. Die Rosa rugosa wird man auf herkömmliche Weise nicht mehr los. Manchenorts hat man schon im Großeinsatz versucht, diese Rose auszugraben – meistens vergebens. Gerade in den sensiblen Dünen überwuchern sie alle dort standorttypischen Pflanzen. In Heiligenhafen steht deshalb u.a. die seltene Stranddistel vor dem Aussterben. Aber auch Strandhafer, Strandroggen, Sandsegge, Meerkohl, Labkraut, Dünenstiefmütterchen..
Nachdem die Blütenköpfe der Grasnelke verblasst sind, löst in diesen Tagen der leuchtend gelbe Mauerpfeffer mit seiner Farbenpracht die rosaroten Teppiche ab. Ein imposantes Schauspiel auf dem Rücken der nährstoffarmen Strandwälle. So ein Anblick scheint Biologen aus Süddeutschland bisher verborgen geblieben zu sein, denn wenn man den Hinweisen in ” Die Blütenpflanzen Mitteleuropas” von D. Aichele/ H.-W. Schwegler Glauben schenken sollte, dürfte dieses..
Nachdem die Säbelschnäbler vor 12 Tagen ihre Gelege weitgehend durch ein Sturmhochwasser verloren hatten, sind sie nun auf höher gelegene Brutareale ausgewichen. Die Nachgelege bestehen zwar nun nicht mehr wie sonst aus 4 Eiern, doch 2-3 haben sie in der Regel wieder gelegt. Insgesamt brüten die Säbelschnäbler in zwei größeren Kolonien mit 13 bzw. mit 14 Paaren sowie an drei weiteren Stellen mit 1-2 Nesten. Damit zeichnet sich eine etwa gleichgroße Anzahl von Brutpaaren wie im Vorjahr ab. Das ist..
Nun sind sie wieder da, die Schafstelzen. In großer Anzahl machen sie auf ihrem Weg gen Norden Station auf dem Graswarder. Erst waren es nur wenige Exemplare, jetzt folgen sie zu Hunderten den Rindern auf den saftigen und kurzrasigen Salzwiesen. Wohlwissend, dass die “Schwarz-Bunten” mit ihren Hufen Insekten aufscheuchen und ihnen mundgerecht vor ihre Schnäbel servieren. Als Schmarotzer können wir diese Stelzen sicherlich nicht bezeichnen, denn sie leben ja nicht auf Kosten der Rinder. Aber..
Nur etwa alle 20 Jahre zeigt das NSG Graswarder so ausgeprägte Grasnelkenbestände wie in diesem Jahr. Eigentlich konnten wir diese Pracht gar nicht erwarten, denn wie schon im vergangenen Jahr schienen sie wiederum der starken Trockenheit zum Opfer zu fallen. Der kurze, aber starke Regen in der letzten Woche förderte das Wachstum der rosa blühenden Pflanze merklich, so dass sich auf vielen Strandwällen im Osten des Naturschutzgebietes flächenartige..
“Heute war der große Tag. Neunundzwanzig Tage lang hatte ich auf meinen zwanzig kostbaren Wildganseiern gebrütet… Wichtige Dinge müssen in so einem Wildgansei vor sich gehen. Legt mann das Ohr daran, hört man es drinnen knacken und murksen, und jetzt, ja jetzt hörst du ganz deutlich ein leises, süß flötendes “Piep”. Erst eine Stunde später hat das Ei ein Loch, und in diesem Loch sieht man das erste, was vom neuen Vogel zu sehen ist: die Nasenspitze mit dem darauf..
Frohe Ostern wünsche ich allen Graswarderfreunden. Zu allererst und mit großer Freude darf ich mitteilen, dass unsere Bemühungen zur Verhinderung von Bebauungen aller Art im Yachthafen am Rande des Naturschutzgebietes Früchte getragen haben. Nach neuesten Informationen sind weitere Segelstege und die schwimmenden Appartements im F-Plan gestrichen worden. Arbeit gab es am Anfang des Jahres trotzdem genug. Dazu gehörte der Bau einer neuen Brutinsel für Küstenseeschwalben,..
22 Mitglieder und Freunde des Graswarders sammelten am 7. März Unrat und Müll aller Art im Naturschutzgebiet. Drei Wochen vor dem eigentlichen “Großreinemachen” in Schleswig-Holstein am 28. März hatte sich der NABU-Heiligenhafen zu diesem vorgezogenen Termin entschlossen, um Brutvögel nicht zu stören. Erfahrungsgemäß haben dann nämlich schon Graugänse und Eiderenten Nester gebaut. Störunge aller Art müssen in dieser Zeit weitgehend ausgeschlossen werden. Hilfe..
War es die Winterflucht (Frostperiode) oder gar der Jagddruck, auf den die Graugänse mit ihrer Abwesenheit reagierten? Fakt war jedenfalls, dass die Gänse in ihrer großen Mehrheit das Gebiet von Heiligenhafen um den 7. Januar verlassen hatten und sich nur noch mit wenigen Individuen hier aufhielten. Dazu muss man wissen, dass Graugänse offiziell bis zum 15. Januar bejagt werden durften und darüber hinaus auch nahezu täglich von den Ästungsflächen zwischen..
Zwei Wochen Frost im “Stück” gab es schon seit über 12 Jahren nicht mehr. Das hatten offensichtlich auch einige Vögel verinnerlicht und ausgeharrt. So waren bis zum Sonntag, den 4. Januar auch die meisten unser etwa 700 Graugänse in und um den Graswarder anzutreffen. Seit dem 7. Jan. haben sich aber die Gänse der Winterflucht vieler anderer Arten angeschlossen und sind in Richtung Südwest abgezogen. Von den ca. 800 Ex der Pfeifenten verweilt gerade noch ein Rest von weniger als 50 Ex. im Gebiet bzw. auf..
Juncus maritimus liebt feuchte, nährstoffreiche, salzhaltige und schwere Böden. Sie ist Ordnungscharakterart der Salzwiesengesellschaft, ist ein Kosmopolit mit Unterarten in asiatischen und afrikanischen Salzsteppen. Und wie man aus der Literatur entnehmen kann, wird diese zähe Pflanze vom Vieh verschmäht. Trotzdem wurde auf Anraten der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein im November 2008 ein Versuch gestartet, mit Galloways den sich explosionsartig..