(Gestaltung, Layout, Text, copyright Ulf Wedler - Danke)
(Poster Ulf Wedler)
Die Salzmiere oder Strandportulak ist eine immergrüne Salzpflanze (Halophyt), die als niederwüchsige Pflanze am Strand wächst, bereichsweise in größeren Matten. Sie zählt zu den Nelkenartigen und erfüllt eine wichtige Funktion im Küstenschutz.
Über spezielle Drüsen können sie überschüssiges Salz ausscheiden. Die Fortpflanzung findet überwiegend über Windvermehrung statt, selten helfen Insekten, die zwittrigen Blüten können sich auch selbst bestäuben.
Die streng geometrische Anordnung ihrer Blätter macht sie zu einer faszinierenden Schönheit der Pflanzenwelt des Strandes.
(Text + Photos Manfred Kiau)
Singschwäne sind eingetroffen und stehen bereits Modell ...
(Photos Manfred Kiau)
Eine Gelbe Haarqualle (auch Feuerqualle genannt) gewöhnt sich ebenfalls gezwungenermaßen an die fallenden Wassertemperaturen.
(Photo Manfred Kiau)
Ein fast geschlossener Regenbogen erscheint über dem Graswarder.
(Photo Manfred Kiau)
Perfekt vom „Tauchservice Ostholstein“ um Marcus Boullion organisiert und mit reger Beteiligung u.a. des NABU Heiligenhafen wurden Unmengen Müll, wie Autoreifen, Fahrräder, Leitern, Tampen, Netzfragmente u.ä. (die zwei betreffenden Bilder zeigen hier nur ein Ausschnitt) aus dem Yachthafen und dem Fischereihafen gezogen.
Die Aktion wird auf jeden Fall wiederholt, denn speziell im Kommunalhafen liegt noch vieles, das aus Luftmangel nicht mehr geborgen werden konnte.
(Photos Eva Witt und Manfred Kiau)
Ein Wintergoldhähnchen gibt sich die Ehre und schaut heute an unserer NABU-Station vorbei.
(Photo Manfred Kiau)
Manche Blicke sind schwer zu deuten. Hier wird unser Naturschutzwart Manfred Kiau von einem Grünfinken sehr genau gemustert: "What wull Du ..."
(Photo Manfred Kiau)
Nach einem schönen Sommer geht es für unsere Seekühe wieder zurück auf den heimischen Hof. Letzte Turnübungen ...
(Photo Manfred Kiau)
"Ausflug in ein Paradies"
so lautet der Titel des kurzen Films mit Luftaufnahmen des Graswarders, der auf www.graswarder.de zu finden ist. Genau so fühlen sie sich an, meine jährlichen Einsätze als Naturschutzwartin auf dem Graswarder.
Die Arbeit des Naturschutzbunds Deutschland hier und an anderen Orten in Deutschland und der Welt ist enorm wichtig. Ebenso die Arbeit vieler anderer Institutionen und Einzelpersonen, die sich für den Schutz unserer Biosphäre einsetzen.
Es freut mich, dass so viele Menschen den wunderschönen Graswarder besuchen und sich an seiner Schönheit erfreuen. Und sich dabei respektvoll verhalten. Wir als Menschen vergessen im Allgemeinen allzu oft, und allzu leicht, dass wir Säugetiere auf zwei Beinen sind, die leider zu Zerstörung und Ausbeutung unserer Mitwelt neigen. Eine mir sehr weise erscheinende Frau, Jane Goodall, soll gesagt haben: „Wir können jeden Tag aufs Neue entscheiden, welchen Einfluss wir auf diese Welt ausüben möchten.“
Nicole-Simone Dahms
(Photo Nicole-Simone Dahms)
Mich, Norbert Fischer, fasziniert am Graswarder das Amphibische, der stete Wechsel zwischen Wasser und Land. Keines dieser beiden Elemente scheint jemals die Oberhand zu gewinnen. Dadurch entsteht eine ganz besondere Wasserlandschaft für Flora und Fauna.
Ich verliebte mich vor knapp 20 Jahren in den Graswarder, als ich Freunde hier besuchte, die auf der NABU-Station arbeiteten. Die landschaftliche Kulisse, die vielstimmigen, abwechslungsreichen Rufe und Gesänge der Vögel und die besondere Pflanzenwelt zogen mich unmittelbar in ihren Bann. Seitdem komme ich jedes Jahr zum Graswarder, um für den NABU ehrenamtlich zu wirken.
Im Hauptberuf bin ich Kulturwissenschaftler an der Universität Hamburg. Dabei befasse ich mich unter anderem mit Kultur und Geschichte der Nord- und Ostseeküste, aber auch mit Themen wie Landschaftsgeschichte sowie Tod, Trauer und Erinnerungskultur.
Zum 15. Mal führen wir, André Niermann und Mairin Lenz, als Naturschutzwarte in diesem Jahr naturinteressierte Gäste über den Graswarder.
André, im wahren Leben Gärtner an der Uni Münster, interessiert sich von klein auf intensiv für alles was in der heimischen Natur kreucht und fleucht. Mairin ist Apothekerin und hat im Biologie Leistungskurs in der Schule ihr Interesse an der Natur und Umwelt entdeckt.
Das gemeinsame Interesse an der Vogelwelt hat uns vor 16 Jahren als Tagestouristen auf den Graswarder gebracht. Wir sind an der Station mit den Naturschutzwarten ins Gespräch gekommen und waren von der Möglichkeit, in diesem herrlichen Gebiet auch als normale Arbeitnehmer aktiv sein zu können, sofort begeistert. Im nächsten Sommer haben wir den Dienst auf dem Graswarder aufgenommen. Seit dem lässt uns dieses einzigartige Gebiet nicht mehr los!
So freuen wir uns auch in diesem Jahr wieder auf spannende Vogelbeobachtungen, tolle Führungsteilnehmer und viele gute Gespräche über und inmitten der Natur!
(Photo Eva Witt)
Ein ganz seltener Gast hat den Graswarder als Zwischestation gewählt: Eine Raubseeschwalbe im Morgennebel.
(Photo Robin Wegner)
Die gähnende Rauchschwalbe findet den Photographen, Robin Wegner, wohl ziemlich langweilig.
Wir nicht 😃, er macht nämlich um 10:30 und 15:00 sehr lebendige, interessante Führungen 🐣🐥🐣
Weibliche Dorngrasmücke mit ihren Jungen
(Photo Robin Wegner)
Hallo,
mein Name ist Robin Wegner, ich bin 32 Jahre alt und stamme aus Karlsruhe.
Schon immer war für mich klar, ich möchte sozial tätig sein, aber auch Biologe werden. Ich tat, was kommen musste und studierte Haupt- und Realschullehramt an der PH Karlsruhe, im Hauptfach Biologie und in den Nebenfächern Geographie und Wirtschaft. Das Studium der Biologie erfasste mich stärker als gedacht, sodass mein Sutdienschwerpunkt mehr wissenschaftlich, als pädagogisch war. Im Rahmen des Studiums setzte ich mich unter anderem mit Laufkäfern auseinander, für meine Examensarbeit untersuchte ich die Verbreitung des Kalikokrebses am nördlichen Oberrhein.
Auf einer fünftägigen Großexkursion nach Helgoland begegnete mir die Vogelwelt auf eine Art und Weise, die mich bis heute in ihren Bann zieht. Meine größte Leidenschaft ist seither die Ornithologie, die ich ehrenamtlich im Rahmen verschiedener Monitoringprogramme in Baden-Württemberg und durch meine Vorstandschaft in der Nabugruppe Görwihl betreibe.
Als ich beruflich in den südlichsten Teil Deutschlands an der Schweizer Grenze zog, lernte ich Gottfried Nauwerck und Hauke Schneider kennen. Beides sind oder waren Naturschutzwarte auf dem Graswader. Über ihre Empfehlungen wurde ich auf diese Station aufmerksam und darf dieses Jahr meinen zweiten Dienst leisten.
Ich genieße es sehr, hier meinem stressigen Lehreralltag zu entfliehen und mein Leben für zwei Wochen ganz den Vögeln, dem Naturschutz und den Menschen auf dem Graswader zu widmen. Wenn ich morgens zum Sonnenaufgang oder abends bei Sonnenuntergang auf dem Turm sitze, gibt es für mich keinen schöneren Ort. Hier kann ich mich ganz meinem Hobby hingeben und lerne wunderbare Leute aus der Nabugruppe Heiligenhafen und auch als Besucher meiner Führungen kennen.
Ich danke allen Beiteiligten für diese tolle Möglichkeit und die vielen besonderen Gespräche, die mich mein Leben lang begleiten.
(Photo Eva Witt)
Wir, Peter und Renate Fischer, sind auf einem Bauernhof in Bayern bzw. bei Hamburg geboren. Schon als Kinder haben wir mit der Natur gelebt, bis dann die Gegend um Frankfurt am Main 1955 unser Zuhause wurde.
Beruflich als Verwaltungswirte, später (Peter) nach Studium der Umweltwissenschaften als Leiter eines Umweltamtes tätig. In diesen Jahren arbeiteten wir immer ehrenamtlich in Naturschutzverbänden, um Kindern und Jugendlichen das Wissen und die Liebe zur Natur näher zu bringen.
Vor über 20 Jahren, bei einem Aufenthalt zur Seeadlerbewachung im nahen Siggen mit dem Forstamt Eutin, lernten wir Heiligenhafen kennen und lieben. Seitdem sind wir im Revier des Adlers als Naturschutzwarte tätig. Nach einer „Lehrzeit" bei Klaus Dürkop und Uwe Schäfer (ehemaliger Rechner) ist der Graswarder ein Teil unseres Lebens geworden
Unser Lieblingsort? - das ist der Beobachtungsturm am Naturschutzgebiet. Aus der Perspektive eines fliegenden Vogels, mit dem Blick auf den urzeitlichen Warder und gleichzeitig auf die Errungenschaften moderner Zivilisation, ermahnt er stets dazu, diesen besonderen Ort zu schützen und zu bewahren.
Noch zu Beginn seiner Existenz im Jahr 2005 manchmal als „Raketenabschußrampe“ tituliert, fand später allgemein die Formbeschreibung als ein „hockendes Vogelküken“ Anerkennung. Zu meiner persönlichen Freude ist meine (Peter) vergleichende Skizze von Küken und Form der Konstruktion aus dem gleichen Jahr auf der Infotafel am Bauwerk zu finden. Die Zeichnung war damals zur Befriedung der Diskussion gedacht.
Fazit: „Vögel können manchmal stärker als Raketen sein. „
(Photo Eva Witt)
Mein Name ist Klaus-Dieter Hoffmann. Aufgewachsen bin ich auf Rügen. Seit 60 Jahren lebe ich im Südwesten Deutschlands.
In den neunziger Jahren habe ich Heiligenhafen kennengelernt und war von den vielen Seevögel begeistert. Das Nabu-Zentrum auf dem Graswarder war bei jedem Besuch ein fester Anlaufpunkt. Seit 12 Jahren bin ich dort selber Naturschutzwart. In dieser Zeit habe ich viel dazu gelernt, besonders auch durch Begegnungen mit Klaus Dürkop.
Das Wiedersehen mit vielen der ehrenamtlichen Helfer ist jedes Jahr sehr erfreulich.
Für die Teilnahme an der Führung um 10:30 und um 15:00 sollten sie gut 1,5 Stunden einplanen.
(Photo Eva Witt)
„Mensch Moni, Mensch Walter“, … sagten unsere Freunde, langjährige Naturschutzwarte Renate und Peter (Fischer) auf dem Graswarder, „ … ihr führt doch beide schon viele Jahre Gäste, Du Moni durch die Barbarossastadt Gelnhausen und als Reisebegleiterin überall auf der Welt und Du Walter, Du bist mindestens fast schon eine Dekade zertifizierter Naturparkführer im Hessischen Spessart, - beste Voraussetzungen … es fehlen im NSG immer ´mal Naturschutzwarte, – bewerbt Euch doch ´mal!“
Im Spessart geboren und dort lebend, waren wir, Monika und Walter Ungermann, bis dahin eher der heimischen Natur, der Kulturlandschaft Spessart, dem Biber, dem Schwarzspecht und dem Schwarzstorch verbundener als der Ostsee, der Küstenlandschaft mit der einzig-artigen Vegetation und der dort heimischen oder durchziehenden Vogelwelt. Die Möglichkeit neue Horizonte zu entdecken, sich in neue Themen einzuarbeiten, das vorhandene Wissen zu erweitern um Schulklassen, Feriengäste und interessierten Mitmenschen aller Altersklassen das Verständnis für den Naturschutz näher zu bringen und für die Erhaltung des besonderen Naturschutzgebietes Graswarder zu arbeiten hat uns motiviert – und ja, wir haben uns beworben … und ja, wir fanden einander.
Nach einem abwechslungsreichen Berufsleben in verschiedenen Branchen und Aufgabenbereichen von Monika und einem ebenso erfüllten Arbeitsleben von mir, Walter, in einer eher naturfremden Umgebung, der Daten- und Informationsverarbeitung, immer zwischen Bits und Bytes unterwegs, freuen wir uns jetzt, in unserem vierten Jahr gemeinsam mit den anderen langjährigen Ehrenamtlichen vor Ort sowie Klaus Dürkop weiter an dem gemeinsamen Ziel, für die Pflege und Erhaltung des NSG arbeiten und werben zu dürfen.
(Photo Eva Witt)
Dieses Glück freier Kühe zu sehen, ist herzerwärmend.
(Photo Klaus Dürkop)
Mein Schulfreund Gerd führte mich, Dr. Friedhelm Ringe, mit 14 Jahren in den Osnabrücker Bund für Vogelschutz (BfV) ein; dieser Kontakt bestimmt mein Leben bis heute. Als Mitglied der Jugendgruppe des BfV lernte ich vielerlei Aspekte des praktischen und theoretischen Natur- und Vogelschutz und die heimische Vogelwelt kennen und mit Leidenschaft für sie zu kämpfen.
Nach dem Gymnasium ging es auf die Unis Münster, Gießen und Kiel zum Studium von Zoologie, Botanik, Chemie und Physik, promovierte bei der Max- Gesellschaft in Plön mit einer Arbeit über Wasserinsekten. Dabei hatte ich das für einen Biologen große Glück, zwei für die Wissenschaft neue Zuckmückenarten zu entdecken, zu beschreiben und zu benennen.
Den Graswarder und die beeindruckende Persönlichkeit von Klaus Dürkop lernte ich im Schneewinter 1977/78 kennen und bin inzwischen langjährig Naturschutzwart in diesem einzigartigen Naturschutzgebiet.
Seit 1975 bin ich Schleswig-Holsteiner, lebe im Krs.Hzgt. Lauenburg mit vier Kindern, zehn Enkeln und in der dortigen, großen NABU-Gruppe, deren Vorsitzender ich zwölf Jahre lang war. In großer, beständiger Freude an Blumen, Libellen, Vögeln, aber ebenso in großer, zunehmender Sorge um deren und unser Leben, versuche ich etwas von meinem Wissen weiterzugeben.
(Photo Eva Witt)
Ursula Nauwerck stammt aus Danzig und verbrachte ihre Jugend in Mecklenburg Vorpommern, ist also seit Kindesbeinen mit der Ostsee vertraut.
Gottfried kommt aus Südbaden und ist Tierarzt i.R.
Idealismus und Abenteuerlust führten beide nach Westafrika in Projekte der Deutschen Entwicklungshilfe.
Wieder zu Hause engagierten sie sich im Naturschutz sowie der Denkmalpflege. Sie wirkten mehrere Jahre ehrenamtlich im Beringungsprogramm des Max Planck Instituts auf der Halbinsel Mettnau am Bodensee.
Ursulas Traum: Vogelwart auf Neuwerk, aber nun wurden es „nur“ 18 Mal auf dem Graswarder.
(Photo Eva Witt)
Auch unsere Rauchschwalben benutzen die Desinfektionsmittel.
(Photo Manfred Kiau)
Ein interessanter Besuch der Jugendbauhütte Lübeck.
(Photo Eva Witt)
Mein Name ist Manfred Kiau, ich bin 66 Jahre alt und gebürtiger Heiligenhafener. Seit meinem 8. Lebensjahr wohne ich im Ruhrgebiet.
Da es mich immer wieder in meine alte Heimat zurückzieht und aufgrund meines Engagements für Umwelt- und Naturschutz bin ich 2010 beim NABU auf dem Graswarder gelandet und betreue die Station seit 2011 in regelmäßigen Abständen. Die Station befindet sich gegenüber der Badestelle aus Kindheitstagen.
Es freut mich, im Zusammenwirken mit vielen anderen ehrenamtlichen Helfern einen kleinen Beitrag zum Erhalt des idyllischen Naturschutzgebietes Graswarder zu leisten. Neben dem Naturschutz interessiere ich mich für Fotografie und Astronomie.
(Photo Eva Witt)
Regenbogen über dem Graswarder
(Photo Manfred Kiau)
Endlich signalisiert ein provisorischer Zaun nebst Hinweisschildern jedem Besucher, dass die Eichholzniederung ein schützenswertes Gebiet ist und deshalb nicht betreten werden darf. Hoffentlich sehen das auch die Sandregenpfeifer und Austernfischer so und beginnen auch verspätet noch mit ihrer Brut.
(Photos Winfried Witt)
Ein kleines Abschiedsphoto unseres Naturschutzwartes Christian Spickermann:
Unsere(?) Graugänse mit Gösseln
Mein Name ist Christian Spickermann.
Schon in den fünfziger und sechziger Jahren habe ich als Kind und Jugendlicher in jedem Sommer einige Wochen in Heiligenhafen verbracht. Ich wohnte bei meinen Großeltern unter dem Dach der alten Post in der Hafenstraße. An den Strand ging es über die Holzbrücke zum Graswarder oder mit den kleinen Fährschiffen von der Brückstraße über den Binnensee zum Steinwarder. Die Eindrücke aus dieser Zeit haben in mir die Liebe zur Natur und insbesondere zur Ostsee geweckt. Mein Berufsleben habe ich dann als Biologielehrer verbracht.
Inzwischen hat sich Heiligenhafen sehr verändert: Ferienzentrum, Jachthafen mit Straße zum Steinwarder, Seebrücke mit dem Strand-Resort. Nun im Ruhestand ist es mir deshalb ein Anliegen, den Heiligenhafener Gästen die Schönheiten der Natur auf dem Graswarder näherzubringen.
Jeden Tag um 10:30 findet eine Führung ab der Nabustation, Graswarderweg 11a, statt.
... und endlich sind sie da: Frieda hat fünf Gössel erbrütet. Herzlich Willkommen an dem schönsten Platz auf der Erde.
Unser Starpärchen
(Photo Manfred Kiau)
die brütende Frieda
(Photo Manfred Kiau)
Mein
Name ist Boris Neumann, ich bin 38 Jahre jung und stamme aus Köln. Dort bin ich am städtischen Gymnasium als Erdkunde und Deutschlehrer tätig, wobei ich einen weiteren Schwerpunkt im Bereich
Deutsch als Fremdsprache besitze und bereits in Istanbul und Sevilla gelehrt habe.
Dieses Jahr bin ich zum dritten Mal als Naturschutzwart auf dem Graswarder und jedes Mal sehr glücklich hier zu sein.
Entdeckt habe ich das NABU-Naturschutzgebiet auf einer Radreise von Kiel nach Kopenhagen. Als ich einen Ort für mein Zelt suchte, empfing mich eine Rauchschwalbe auf dem NABU-Gelände, ein für
mich magischer Moment.
Photo privat
Der Lions Club zu Besuch beim NABU
am 22.01.2022 trafen sich die Kabinettsmitglieder des Lions Clubs Distrikt 111-Nord zu ihrer jährlichen Kabinettssitzung. Der Tagungsort in Heiligenhafen war gewählt worden, weil Naturschutz und Nachhaltigkeit eines der Schwerpunktthemen der Arbeit des Lions Clubs ist. Um diese Themen exemplarisch und vor Ort zu verdeutlichen, hatte die Governorin Frau Annette Brand mit dem NABU Heiligenhafen Kontakt aufgenommen.
Alle Teilnehmer waren geboostert und am Morgen von einer Ärztin professionell getestet worden, sodass einer entspannten und informationsreichen Wanderung trotz des ungemütlichen und nebligen Wetters nichts im Wege stand. Eva Witt und Christiane Stephan, Vorstandsmitglieder des NABU, begleiteten die Führung in das Naturschutzgebiet Graswarder.
Beide referierten über die Entstehung der Wardersysteme, über die Folgen menschlicher Eingriffe auf das fragile System unserer Ausgleichsküste wie Verbauungen und Befestigungen sowie über die Auswirkungen von Sturmfluten auf unsere Küstenlandschaft.
Weitere Themen waren das Spannungsfeld von Tourismus und Naturschutz und die Geschichte des NSG Graswarder, dessen Entstehung eine Konsequenz aus dem Bau des Ferienzentrums war.
Ein weiterer Schwerpunkt war der nachhaltige Schutz der Seevögel. Von einstmals 5000 Sturmmöwen-brutpaaren waren bis vor einigen Jahren nur wenige übrig geblieben, deren Nachwuchs gegen Null ging. Auch der Nachwuchs anderer Seevögel war komplett zusammengebrochen. Um Füchse und Marder, sogenannte Prädatoren, aus dem Gebiet fernzuhalten, wurden zwei Gebiete im NSG eingezäunt. Die Kosten übernahmen die EU, das Land und der Kreis Ostholstein. Da Sturmmöwen standorttreu sind und im eingezäunten Areal brüten, können wir seitdem eine erfreuliche Erholung der Sturmmöwenpopulation verzeichnen. Heiligenhafen hat damit die größte Sturmmöwenkolonie in Schleswig-Holstein. Auch andere Seevogelarten erholen sich nun langsam durch diese Schutz-maßnahme.
Aufgaben und Arbeit im Naturschutzgebiet selbst waren ebenfalls von großem Interesse für die "Löwen", denn genau wie im Lions Club arbeiten die aktiven Mitglieder und alle Vogelschutzwarte ehrenamtlich.
Das Ziel der Wanderung war der Vogelbeobachtungsturm, architektonisches und preisgekröntes Juwel, entworfen von Stararchitekt Meinhard v. Gerkan. Vorbild des Turms ist ein hockender Vogel. Sogar bei Wind und Wetter kann der Vogelfreund seinen Feldstecher auflegen, weil das Bauwerk selbst bei Sturm völlig vibrationsfrei ist. "Da wusste jemand, wie man das macht," merkte ein Ingenieur aus der Gruppe an und fand auch anerkennende Worte für die makellose Ausführung der anspruchsvollen Holzkonstruktion.
In kleinen Gruppen und mit Maske erklommen die "Löwen" den außergewöhnlichen Turm, um von oben einen Gesamteindruck vom Naturschutzgebiet zu erhalten. Zur Erinnerung wurden Fotos gemacht. Mit einer großzügigen Spende für den NABU-Heiligenhafen verabschiedete sich der Lions Club. Künftig wollen sich NABU und Lions Club bei bestimmten Projekten gegenseitig unterstützen.
Text Christiane Stephan