Vorkommen und Wanderungen: Die Lachmöwe brütet in großen Teilen Europas und Asiens; von Island und den Britischen Inseln bis weit nach Asien hinein. Im Süden erstreckt sich das Brutgebiet bis nach Bulgarien, in die Türkei und westwärts bis nach Marokko. In Mitteleuropa ist die Lachmöwe ein verbreiteter Vogel an den Küsten und Binnengewässern.
Brutbiologie: Die Lachmöwe liebt Nistplätze, die von Wasser umgeben und damit von Bodenfeinden geschützt sind. Lachmöwen meiden hohe Vegetation, dennoch benötigen sie eine bestimmte Deckung für die Küken vor Störungen. Die Geschlechtsreife beginnt mit 2 Jahren. Gelegegröße 2-3 Eier, in olivgrünem Ton. Brutdauer 22-23 Tage. Die Intervalle bei der Brutablösung schwanken zwischen 1- 2,5 Std. Die Nestlinge sind Platzhocker und bleiben bis zur Flugfähigkeit im ca. 1 qm großen Territorium der Eltern. Mit ca. 35 Tagen werden sie selbständig.
Verhalten: Ähnlich wie bei den anderen Möwenarten beginnen die Jungtiere bereits am 1. Tag mit Picken nach Fressbarem, mit ersten Putzbewegungen von Hals, Brust, Rücken und Körperseiten, im Laufe der 1. Woche mit Flügelstrecken, gefolgt von Aufspringen mit raschem Flügelschlag. In der 2. Woche Hochstrecken der gefalteten Flügel über den Rücken, ab 3. Woche einseitiges Bein- und Flügelstrecken.
Besonderheiten: Das NSG-Graswarder war bis 1994 auf Grund seiner halbinselartigen Lage und der im Westen liegenden Zersiedlung fuchsfrei. Danach wurde es bevorzugtes Nahrungsrevier von Füchsen. Die Lachmöwen mieden das Gebiet und es kam bis heute nur noch zu sporadischen Ansiedlungsversuchen. Wenn sich trotz aller widrigen Umstände dann doch wieder eine kleine Kolonie gebildet hatte, wurden die Gelege von Menschen geraubt.